Navigation auf uzh.ch

Suche

Institut für Medizinische Mikrobiologie

3.5 Resistenzprüfung

Bei klinisch relevanten Hefeisolaten und Aspergillen (Blutkultur, Gewebe, Liquor, Punktate, Katheterspitzen) wird eine Resistenzprüfung durchgeführt, allenfalls kann eine Resistenzprüfung nachgefordert werden.
Für Candida albicans wird primär die minimale Hemmkonzentration (MHK) gegen Fluconazol mittels E-Test bestimmt. Bei Candida sp. bzw. bei Fluconazol-resistenten C. albicans-Isolaten sowie bei Aspergillen wird die Bestimmung der MHK mittels einer Mikrodilutionsmethode durchgeführt. Dabei werden zugleich Amphotericin B, Fluconazol, Itraconazol, Voriconazol und 5-Fluorocytosin getestet. Auf Anfrage können zusätzliche Antimykotika, wie z.B. Isavuconazol oder Caspofungin, geprüft werden. Einzeltestungen sind ebenfalls möglich. Bei Hefen dauert die Resistenzprüfung i.d.R. 2 Tage. Für andere Schimmelpilze müssen die zu testenden Antimykotika spezifisch angefordert bzw. nach telefonischer Rücksprache festgelegt werden. Bei Aspergillen dauert die Resistenzprüfung 3-4 Tage.

Zur Interpretation der Empfindlichkeit werden die Grenzwerte für die verschiedenen Antimykotika (wenn vorhanden) in den Berichten angegeben. Im Allgemeinen gelten die EUCAST Grenzwerte; wenn diese nicht vorhanden sind, geben wir die CLSI Grenzwerte an. Für Fluconazol, ltraconazol und Voriconazol wurden Grenzwerte für Hefen erarbeitet, allerdings nicht für Caspofungin. Die meisten C.albicans Isolate sind Fluconazol empfindlich. Unter Therapie kann es zu einer Resistenzentwicklung kommen. Die Azole Itraconazol, Voriconazol und Posaconazol zeigen eine höhere Aktivität gegenüber C. albicans als Fluconazol.

Candida krusei ist gegenüber Fluconazol primär resistent. Candida glabrata ist gegenüber Fluconazol häufig reduziert empfindlich. Bei C. glabrata, C. tropicalis und anderen Candida sp. kann es unter Therapie zur Resistenzentwicklung kommen. Um die Resistenzentwicklung unter Therapie zu erfassen, kann zu einem späteren Zeitpunkt die gleichzeitige Untersuchung unterschiedlicher lsolate vor und nach Therapie durchgeführt werden. Unter Prophylaxe oder vorbestehender Therapie mit Azolen sind Antimykotika mit anderen Wikungsmechanismen (Caspofungin oder andere Echinocandine, Amphotericin B) therapeutisch in Betracht zu ziehen.

Hefen sind im Allgemeinen empfindlich gegenüber Amphotericin B. Ausnahmen sind Candida lusitaniae (primäre und sekundäre Resistenz), Trichosporon spp. (primäre Resistenz) sowie lsolate von C. albicans und Candida tropicalis von Patienten unter Chemotherapie (höhere MHK).